Krankheitsbild

Kognitive Beeinträchtigungen wie Demenz haben die unterschiedlichsten Ursachen. Entsprechend weitgefächert ist ihre Symptomatik.

Krankheitsbild

Kognitive Beeinträchtigungen wie Demenz haben die unterschiedlichsten Ursachen. Entsprechend weitgefächert ist ihre Symptomatik.

Alzheimer Demenz

Die mit etwa 60% häufigste Demenzform wurde 1906 von Dr. Alois Alzheimer zum ersten Mal beschrieben. Eiweißablagerungen in und zwischen den Nervenzellen stören die Kommunikation im Gehirn und führen schließlich zum Absterben von Gehirngewebe. Die meisten Betroffenen erkranken im höheren Alter, es gibt aber auch Krankheitsfälle bei unter 65-Jährigen. Betroffen ist das Gedächtnis und die Fähigkeit zur Alltagsbewältigung.

Frontotemporale Degenerationen (FTD)

Etwa 10 Prozent der Demenzerkrankungen gehören zu den Frontotemporalen Degenerationen. Es handelt sich um eine Gruppe verschiedener Erkrankungen, denen ein Untergang von Nervenzellen im Stirn- und/oder Schläfenbereich des Gehirns gemeinsam ist. Dazu gehören die Semantische und die behaviorale Variante der FTD und Formen wie die PPA, die PSP und die CBS. Erste Symptome zeigen sich anders als bei Alzheimer nicht im Gedächtnis, sondern in Sprache, Verhalten oder Motorik. Die FTD macht etwa 50% der jung auftretenden Demenzerkrankungen aus.

Lewy-Body-Demenz und andere Parkinson-Demenzen

Der Neurologe Friedrich H. Lewy beschrieb 1912 erstmals bestimmte Eiweißablagerungen im Stamm- und Großhirn von Patienten, die später nach ihm benannt wurden. Sie verursachen zunächst Probleme bei der Kommunikation der Nervenzellen und später den Untergang von Gehirngewebe. Symptome sind Gedächtnisprobleme, parkinsonähnliche Bewegungseinschränkungen und Halluzinationen. Die Lewy-Body-Demenz betrifft auch das vegetative Nervensystem. Die Symptomatik kann im Tagesverlauf stark schwanken. Die medikamentöse Behandlung ist schwierig, weil Medikamente starke Nebenwirkungen verursachen können oder paradox wirken.

Vaskuläre Demenzen

Durchblutungsstörungen im Gehirn sind die Ursache von vaskulären, also gefäßbedingten Demenzen. Wenn die Ursache ein Schlaganfall ist, tritt die dementielle Veränderung plötzlich ein. Wenn Gefäßverkalkung oder hoher Blutdruck die Ursache sind, dann ist der Verlauf schleichend. Behandelbar sind die zugrundeliegenden Durchblutungsprobleme. Das Symptombild ist je nach Lage des betroffenen Bereichs individuell sehr unterschiedlich. Viele Patienten sind verlangsamt in ihren Reaktionen oder wirken verwirrt. Das Gedächtnis bleibt jedoch häufig länger erhalten, als bei der Alzheimer Demenz. Es gibt auch Mischformen mit der Alzheimer-Demenz.

Andere kognitive Beeinträchtigungen

Es gibt die verschiedensten Ursachen und Formen kognitiver Beeinträchtigungen, z.B. infolge von AIDS-Erkrankungen oder Corona-Infektionen, Demenz bei Menschen mit Trisomie 21, Demenz bei psychiatrischen Vorerkrankungen, Zustand nach Schädel-Hirnverletzungen und vieles andere mehr. Das Problem der Betroffenen ist oft, dass es so spezielle Problemlagen sind, für die es noch keine oder zu wenige Angebote gibt und sie keine anderen ähnlich Betroffenen finden. Manchmal ist da das Internet eine Hilfe und Online-Selbsthilfegruppen, manchmal ist auch ein individuell zugeschnittenes Versorgungsangebot die Lösung, die vielleicht dann für weitere ähnlich Betroffene als Modell dienen kann.